Mittwoch, 15. September 2010

Projektende

Die drei Monate sind rum.

3 Monate, in denen ich "nebenbei" Geld gesammelt habe, damit ich Geld spenden kann, dass ich dachte, nicht zu besitzen.

Kurz der Fianzierungsplan.
Der ging nach Pauschalen. Ich wollte nicht jedes Mal ausrechnen müssen, was welche Mahlzeit kostet, was ich zu Hause vielleicht gegessen und gezahlt hätte und wollte nicht Wert des geschenkten Gerichtes mit dem Wert meines Kochens zu Hause aufwiegen.
Manchmal isst man woanders teurer, mal kostengünstiger als die Pauschale, aber im Durchschnitt sollte das hinkommen.

Frühstück: 1€
Mittagessen: 2€
Abendessen: 1€
Süßes: Einkaufspreis

Daran konnte ich mich gut orientieren. Diese Beträge prägt man sich nach einmaliger Aufstellung ein und startet so in den Alltag.
Die ersten Einkäufe waren noch sehr spannend. Jeder Artikel wurde auf Relevanz überprüft und immer mit dem Blick auf das Projekt.
Aber ich hab mich schnell eingefunden und das Sparschwein auf meinem Schreibtisch mit der "Saare Tabitha"- Aufschrift hat mich die 3 Monate treu begleitet und hat mich täglich daran erinnert.

Ich habe immer wieder "meine Finanzen" überprüft und war echt überrascht, wie viel Geld sich da doch ansammelt.
Das liegt natürlich daran, dass ich viele Tage im Kinderheim war und dort kostenfrei essen durfte. Und meistens war ich über 2 Mahlzeiten im Dienst.
Dann habe ich bei der Familie gegessen und bei Freunden und es wurden ja auch Eis und co angerechnet.
Trotzdem bin ich ganz hin und weg, dass ich jetzt nach 3 Monaten

210,80 €

gesammelt habe, die ich spenden kann.

Auf der Homepage des GJW- Maroua Clubs findet man die Übersicht der Kosten über die benötigten Möbel:


50 Stühle à 28 € 1.400 €

24 Schränke à 140 € 3.360 €

24 Etagenbetten à 190 € 4.560 €

9 Boukarous à 3.400 € 30.600 €

1 Lehrerzimmer 8.200 €

1 Dusch-/Toilettengebäude 8.800 €

1 Klassenraum 14.400 €


Umgerechnet auf meine 210€ habe ich also ein komplettes Etagenbett und einen Stuhl ohne Beine erspart! WOW!


Ich hab diese Übersicht zu Beginn ja schon gelesen und hielt einen Kleiderschrank schon für unrealistisch. Aber jetzt ... Ein ganzes Bett...


Mehr brauch ich nicht zu sagen.. Ich überweise jetzt erst einmal das Geld :)


Donnerstag, 9. September 2010

Nicht mehr weit bis zur 200

6 Tage liegen noch vor mir und ich bin mit

193, 70 €

kurz davor, die 200€- Marke zu knacken :)

Das ist echt viel.
Also für mich.


Donnerstag, 2. September 2010

Die letzten 2 Wochen laufen

Die letzten Wochen über hab ich so eine Routine in der Aktion gefunden, dass ich immer vergesse, hier etwas zu schreiben.
Gut, ich glaub jetzt nicht, dass es schlimm ist.
Liest es eigentlich jemand außer mir?
Interessiert das einen?

Mir egal, denn ich hab- mit oder ohne Mitleser- bis jetzt schon

181,70 € !

2 Wochen läuft die Aktion "Relevant spenden" noch und ich hätte nicht gedacht, dass ich am Ende echt über 200€ zusammenbekomme.

So viel Geld... Wow :)


Donnerstag, 5. August 2010

Einen Monat später

Ein weiter Monat liegt hinter mir und dem Projekt.

Im Juli habe ich im Kinderheim immer Dienstzeiten gehabt, die 2 Mahlzeiten mit einschlossen. Ich konnte so für jeden Arbeitstag 3€ an Saare Tabitha spenden.

5 Tage war ich im Urlaub und habe das Projekt für die Zeit unterbrochen. Urlaub ist- besonders wenn man arbeitslos ist- teuer genug und schwer zu finanzieren. .
Im Urlaub muss man abschalten und da gehört auch das Eis-essen ohne Abwägen von Relevanz und Kosten dazu.

Ich habe im Juli zwischendurch bei Freunden und der Familie gegessen und es gab auch mal ein Eis oder Gummibären- Insgesamt kamen so im Juli 62 € zusammen.

Der noch junge August brachte schon 9€ und so bin ich jetzt bei einer Gesamtsumme von

115€ !

Einhundertfünfzehn Euro.

Ich hätte niemals so viel Geld gespendet und wenn mir noch so eindringlich die Notwendigkeit meiner Unterstützung erklärt worden wäre.
Arbeitslos, Umzug steht vor der Tür, Studium ohne Geldverdienst und ohne Vorstellung, wie es ab Oktober finanziell aussehen wird- Nein, ich kann nicht so viel spenden.

Oder doch? :)


Montag, 5. Juli 2010

3 Wochen

Ich führe ja Buch..
Um den Überblick zu behalten, wenn ich es nicht täglich schaffe, das Geld in die Kasse zu werfen und damit ich weiß, wie viel wofür gespendet wird.

Und eben sehe ich, dass ich schon fast 54 € hab- Vierundfünzig Euro!

In 3 Wochen- Und das, ohne das ich groß etwas dafür getan hätte!

Ich gebe zu, dass ich gerade ganz schon überwältigt bin, so viel hätte ich nun nicht erwartet.

Gut 10 Wochen kommen noch- Ich bin gespannt und motiviert :)


Samstag, 3. Juli 2010

18 Tage- Fast 45 €

So schnell geht das.
18 Tage sind schon rum- Das Projekt läuft super.

Im Prinzip läuft die Sache ja nebenbei: Jeden Arbeitstag kommen 2€ für das Mittagessen in die Kasse und zwischendrin gab es ein Eis nach dem Heide Park- Bei dem Wetter hab ich mir keine Gedanken um die Relevanz gemacht, das musste und durfte einfach sein! Da zahl ich den 1€ gerne.

Vorgestern hab ich mir eine Packung Maiswaffeln gegönnt, die hat mir meine Schwester nahe gebracht, sind mit 1,69€ zwar teurer als die Reiswaffeln, die jeder (aus Kindertagen) kennt, weil es die fast überall nur in Bio gibt, aber die schmecken viel besser.
Joa und das interessiert vermutlich niemanden.

Und dann war ich gerade auf dem Chorwochenende des GJW Norddeutschland in Hamburg und weil meine Mama auf solche Ideen wie diese hier steht, hat sie mir das Wochenende finanziert und rein Essenstechnisch könnte ich jetzt so 8- 10€ in die Kasse werfen.
Aber ich hätte für das Wochenende ja sonst auch die 20€ gezahlt, also wanderte der Schein komplett in die Saare Tabitha- Kasse.
Dafür ist das Mittagessen zu Hause vom Sonntag Mittag aber mit drin.
Und die Bonbons, die für die Stimme und nicht für den reinen Genuss waren, auch. :)

Donnerstag, 17. Juni 2010

Meine Mama ist die Beste

Ich habe diesen oder dieses (wie heißt es denn?) Blog erstellt, um die Leute, denen ich von dem Projekt erzähle, auf dem Laufenden zu halten.
Also bekam die Mutti natürlich auch den Link.

Nächste Woche bin ich zum Chorwochenende in Hamburg (GJW Norddeutschland).
Durch den Teilnehmerbeitrag sind die Essenskosten ja abgedeckt und ich wusste noch nicht, wie ich das dann "abrechnen" kann.

Da hat meine Mama spontan beschlossen, dass die mir das Chorwochenende bezahlt!
Super, oder? :)

Hmm.. Eigentlich hatte ich ja nicht vor, diese Seite groß bekannt machen, aber Christian Rommert hat die auf der Saare Tabitha- Facebook- Seite verlinkt und das ist auch okay.
Das ehrt und motiviert mich natürlich, heißt es doch, dass die Sache zumindest in der Theorie schon mal eine gute Idee war und die Sache der Mühe wert :)

Gestern hab ich 4€ in die Spardose geworfen.
2€ für das Mittagessen im Kinderheim und 2€, weil ich doch so gern Schokolade esse.
Ich war im Laden und hab meine Lieblingsschokolade gesehen, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gekauft habe..

Heute morgen habe ich das Frühstück ausfallen lassen.
Ich weiß, sowas macht man nicht, ist die wichtigste Mahlzeit und so.
Tja, 1€ mehr für Saare Tabitha, denn ich hätte ja was essen können. ;)
Und wieder 2€ fürs Mittagessen im Heim.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.. :)

Dienstag, 15. Juni 2010

Es geht los

Der erste Tag ist 'rum und ich hab eigentlich nichts getan und schon die ersten 2€ für Saare Tabitha spenden können.

Ich darf als Praktikantin im Kinderheim kostenlos mitessen und kann somit das Geld, das ich da beim Mittagessen einspare, spenden.
Wir haben für die Gruppe eine eigene Hauswirtschafterin und da schmeckt das Essen auch und ist mir das Geld wert.

Es gab übrigens Spinat mit Kartoffeln und Rührei :)


Samstag, 12. Juni 2010

Wie spendet man Geld, wenn man keines übrig hat?

Das BUJU ist vorbei und auch wenn ich als Mitarbeiterin nicht viel vom Thema mitbekommen habe, so ist eines vom relevanten Leben bei mir angekommen und hängen geblieben: Das Projekt "Saare Tabitha".

Der Maroua Club des GJW unterstützt unter Anderem die Mädchenschule "Saare Tabitha" in Kamerun, Afrika.

Hier die Kurzbeschreibung von der Homepage:

"Die Mädchenschule „Saare Tabitha“ ist ein Erfolgsprojekt in Maroua. Besonders Mädchen aus dem ländlichen Raum Nordkameruns, die sonst oft keine Möglichkeit haben, Wege aus der Armut zu finden, bekommen hier die Chance, ihre Lebensperspektiven zu verbessern.

In der praxisorientierten Ausbildung erlernen sie nähen, maschinelle Stickerei und färben, sowie betriebswirtschaftliche Fertigkeiten. Die Mädchenschule „Saare Tabitha“ ist sowohl von der Bevölkerung als auch von den Behörden sehr angesehen, da sie eine Berufseingliederungsquote von über 80% hat. Deshalb gibt es viel mehr Bewerberinnen, als die Schule tatsächlich aufnehmen kann.

Um weiteren jungen Frauen eine Aufbildung zu ermöglichen, muss die Schule dringend erweitert werden: ein Klassenraum, Lehrerzimmer und neun Boukarous (Wohnhäuser) für die Schülerinnen sind dazu nötig."


Das Thema Spenden ist ja nicht neu: Täglich sind wir den Aufrufen ausgeliefert.
Auf Plakaten, im Fernsehen und Radio werden wir aufgefordert, unser Geld zu spenden und somit kleinen Kindern, Walen und Tigern das Leben zu retten.
Fluten und Erdbeben- Die Katastrophen folgen in immer geringeren Abständen aufeinander und überall wird um Hilfe gebeten.
Im Fernsehen gibt es Spendenmarathon- Sendungen, wo sich "Promis" am Telefon für meinen 5€- Anruf bedanken.
Das soll mich motivieren und der nächste Sender verteilt rote Plastiknasen, damit ich zeigen kann, dass ich großzügig bin und spende...
Aber oft wandert mein Geld in andere Kassen und hilft sicher nicht dem kleinen schwarzen Waisenkind, das mich traurig mit den großen Kulleraugen vom Plakat aus anstarrt.
Zumindest sagt man das vielen Spenderorganisationen nach, wir sind skeptisch und halten uns zurück. Dabei ist Hilfe ja wirklich nötig.

"Saara Tabitha" ist nicht nur ein äußerst unterstützenswertes Projekt- Hier ergibt sich die Möglichkeit, die Veränderung auch langfristig zu verfolgen.
Ich weiß, wo meine Spende hingeht, ich weiß, dass da etwas bewegt wird.
Ich kenne konkrete Zahlen die Pläne und Kosten betreffend und kann aktuelle Bilder von der Entwicklung sehen.
Ja, dieses Projekt ist unterstützenswert!

Spenden, aber wie?

Jetzt habe ich also den Entschluss gefasst, zu spenden.
Aber wie geht das- Als junger Mensch ohne großes Einkommen, wenn man noch zur Schule geht oder eine Ausbildung macht?

Ich verdiene derzeit kein Geld, beginne nächste Woche ein unbezahltes Praktikum und bekomme vom Amt so viel Geld, dass es gerade einmal für Wohnung und Essen reicht. Ich kann keine großen Sprünge machen, großartig wegfahren oder mir tolle Sachen kaufen.

Gibt es nicht trotzdem einen Weg, wie ich ohne großes Einkommen im Rahmen meiner Möglichkeiten spenden kann?

Die Idee

Ja, den gibt es. Mit ein bisschen Kreativität und Mut ist das eigentlich nicht schwer.

Und hier kommt sogar noch das Thema des BUJU ins Spiel: Die Relevanz.

Das Einfachste, wo ich im Alltag sparen ist, ist beim Einkauf im Supermarkt.
Ich gehe mehrfach die Woche einkaufen und treffe hier Entscheidungen über das Geld, das ich habe und ausgebe.
Wie oft kaufen wir Artikel im Supermarkt, die ungesund oder unnötig sind?
Gucken wir, woher es kommt, vergleichen wir Preis und Qualität und handeln entsprechend?

Ich sehe hier die Chance, beides zu verbinden:

Bewusstes Einkaufen mit der Frage nach Relevanz und Priotität.

Hier kann ich durch bewusstes Leben im Alltag etwas bewegen.
Jeder kann relevant leben. Der Rahmen muss nicht groß sein, ich werde auch hier besondere Erfahrungen machen.

Ich werde etwa 2x die Woche bewusst günstig essen und 1€ pro Mahlzeit zur Seite legen.
Da ich ein Praktikum im Kinderheim mache und für die Mahlzeiten dort nichts zahlen muss, werde ich, wenn ich da esse, für Frühstück und Abendbrot jeweils 1€ und für das Mittagessen 2€ spenden.
Das Geld habe ich ja "im echten Leben" gespart und so viel plane ich in etwa im Schnitt für die Kosten ein, die ich gehabt hätte.

Ich werde auch beim Einkaufen abwägen:

Was ist unnötig und ein Luxusgut- dazu zähle ich alles, was nicht aufs Brot, in Topf oder Pfanne kommt und Obst oder Gemüse ist- und brauche ich das?

Wenn ich mich dazu entschließe, dass ich es kaufen möchte, dann werde ich es bewusst als Luxusgut werten.
Und den Einkaufspreis spenden- Also meine Schokolade beispielsweise doppelt zahlen (im Laden und an Saare Tabitha).
So mache ich mir bewusst, was ich eigentlich im Alltag alles kaufe, wäge ab und mache mir Gedanken darüber, was Relevanz hat im Kühlschrank und auf dem Tisch.
Was ich genieße, will ich mir ganz bewusst leisten und dann gebe ich den Einkaufspreis gerne noch einmal ab.

Die Sache lässt sich natürlich noch ausbauen- Vielleicht gebe ich noch 50 Cent für jedes Essen, bei dem ich bewusst auf Fleisch verzichte, beziehe Getränke mit ein oder Ähnliches.
Der Phantasie (und der Spendebereitschaft) sind da ja keine Grenzen gesetzt...
Aber man darf nicht übertreiben, sonst hält man nicht lange durch.

Der angestrebte Zeitraum wird erst einmal der des Praktikums sein- Also 3 Monate.
Das Praktikum beginnt offiziell am 15. Juni und endet am 14.September.
Das ist ein schöner Rahmen für mein Projekt.

Dieser Spendenweg wird geprägt sein von den kleinen Erfolgen und es wird am Ende nicht das große Geld bei 'rumkommen, aber ich werde sicher mehr Geld geben können, als ich ohne die Aktion entbehrt hätte und ich bin gespannt auf die Erfahrungen, die ich so machen werde.

Ich bin sicher, ich werde mehr gewinnen, als ich (an Geld) "verliere" :)